Ein gutes Jahr für die Appenzeller Schaukäserei
Wie so viele Unternehmen reflektierte auch die Appenzeller Schaukäserei AG das vergangene Geschäftsjahr wegen Covid-19 ohne physische Generalversammlung auf schriftlichem Weg. Der Rückblick auf 2019 machte Freude. Die 110 Aktionäre genehmigten mit Stimmbeteiligung von gut 97% die Jahresrechnung 2019 und den Geschäftsbericht einstimmig. Andreas Frey, Geschäftsführer der Appenzellerland Tourismus AG wurde neu in den Verwaltungsrat gewählt.
Nach dem anspruchsvollen Geschäftsjahr 2018 mit neuer Preispolitik im Schaubereich und rekordverdächtigem Hitzesommer konnte 2019 nur besser werden – und es wurde besser. Trotz einer konstanten Gesamtbesucherzahl von rund 245‘000 Besuchern konnten die Umsätze in allen vier Kernbereichen Gastronomie, Shop, Schaubereich und Käserei gesteigert werden. Er stieg um 3.2 Prozent auf rund 3.15 Mio CHF. Die Konsumfreudigkeit pro Gast war deutlich grösser als im Vorjahr. Dass die Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr nicht angestiegen sind, lag vor allem am prächtigen Winterwetter und den tollen Schneeverhältnissen Anfang 2019. Von Januar bis April musste die Schaukäserei einen Besucherrückgang von 17% gegenüber der gleichen Vorjahresperiode verkraften. Dieser konnte aber über den Sommer wieder wettgemacht werden.
Die Nachfrage bei den Gruppen-Führungen durch die Schaukäserei stieg nochmals deutlich an und auch die Teilnahmen bei den öffentlichen Führungen legten gegenüber dem Vorjahr nochmals zu. Es zeigte sich, dass die Appenzeller Schaukäserei auch nach der Neugestaltung des Schaubereichs Ende 2017 ein beliebtes Ausflugsziel für Gruppen ist. Besonders erfreulich war auch die Nachfrage bei den Volksschulen, die vermehrt mit Schulreisen in die Schaukäserei kamen.
Eines der obersten strategischen Ziele der Appenzeller Schaukäserei ist es, eine Tourismusattraktion durch das Markenerlebnis sowie durch aktives und passives Kennenlernen des Käsehandwerks zu schaffen. Unter diesem Aspekt wurde auch 2019 weiter in den Schaubereich investiert. Die Ausstellung wurde neben Englisch und Französisch in weitere 5 Fremdsprachen übersetzt und der Einblick in den Abtropfraum und das Salzbad der Käserei wurden sichergestellt. Zudem wurde an neuen Erlebnissen gefeilt, die 2020 ihre „Marktreife“ erfahren werden.
364 Tage war die Appenzeller Schaukäserei im vergangenen Geschäftsjahr wieder für die Gäste aus der Region, der Schweiz und der ganzen Welt geöffnet und machte den Appenzeller® Käse im Restaurant, Shop und Schaubereich zum würzigsten Erlebnis der Schweiz. Unter anderem auch mit neuen Fondue-Variationen frisch von der Käsetheke. Aber trotz Umsatzwachstum, erfolgreicher Appenzeller® Käseproduktion mit Qualitätsauszeichnung (Goldvreneli 2019) und vielen zufriedenen Besuchern schloss die Jahresrechnung mit einem Verlust von gut 67‘000 CHF ab. Dies war vor allem schon längst fälligen Investitionen in der Liegenschaft geschuldet.
Anspruchsvoller Einstieg für neues Verwaltungsmitglied
Die 5. Generalversammlung der Appenzeller Schaukäserei AG wählte einstimmig Andreas Frey, Geschäftsführer der Appenzellerland Tourismus AG (ATAG), in den Verwaltungsrat. Frey ersetzt Urs Berger, der im vergangenen Herbst aus der ATAG austrat und damit auch seinen VR-Sitz bei der Appenzeller Schaukäserei AG zur Verfügung stellte. Andreas Frey tritt sein Mandat in einer für den Tourismus äusserst herausfordernden Zeit an. Im Rahmen der Covid-19-Krise musste auch die Appenzeller Schaukäserei am 16. März 2020 erstmals seit mehr als 40 Jahren die Tore komplett für das Publikum schliessen. Einzig die Käserei blieb regulär in Betrieb. Die Gäste blieben fortan aus.
Das Team der „Schauchäsi“ versuchte während dem „Lockdown“ die Käse-Fans im „stay at home“ mit dem Versand von „Heim-Käsereien“ zum Selberkäsen zu erfreuen und verschickte auf Bestellung auch Appenzeller® Käse aller Reifegrade und Sorten sowie Geschenkpakete innerhalb der Schweiz. Am 13. Mai konnte die Appenzeller Schaukäserei den Publikumsbetrieb wieder aufnehmen. Die Besucherzahlen sind zwar leicht ansteigend, doch liegen die Umsätze bis zu 75% hinter dem Vorjahresniveau zurück. Dies schmerzt insbesondere, lagen doch die Umsatzzahlen von Januar bis Mitte März 2020 rekordverdächtig über dem Vorjahresniveau. Die vom Bund und den Branchenorganisationen geforderten Sicherheitsauflagen erfüllt die Appenzeller Schaukäserei vorbildhaft für ihre Gäste und für die Mitarbeiter. Doch sie kämpft auch wie so viele andere touristische Betriebe in der Schweiz mit den Folgen dieser hohen Auflagen. Das für die Appenzeller Schaukäserei essenzielle Gruppengeschäft ist vollständig zum Erliegen gekommen und wird sich wohl das ganze Jahr nicht mehr richtig erholen. Und wann der sonst recht hohe Anteil ausländischer Gäste den Weg zurück in die Schweiz, ins Appenzellerland und die Schaukäserei findet, bleibt ebenfalls ungewiss.
Gemeinsam gegen die Krise: Zusammen mit den Tourismusorganisationen sowie den touristischen Leistungsträgern der Region hofft die Appenzeller Schaukäserei auf zahlreiche Gäste aus der Region und der Schweiz, damit die besonders würzigen Erlebnisse der Ostschweiz überleben und die Krise überwinden können.
Me sönd zrogg i de Schauchäsi – chönd zonis ond sönd willkomm!
Weitere Informationen:
Ralph Böse, Geschäftsführer, Telefon 071 368 50 70